“Siri, such mir einen Job!” – Digitalisierung der Bundesagentur

“Siri, such mir einen Job!” – Digitalisierung der Bundesagentur für Arbeit

Beschlossen: 15.04.2018

Antragsteller: Florian Burger, Jennifer Kaiser

Gültigkeit: unbegrenzt

Präambel

Während die Digitalisierung den Arbeitsmarkt bereits radikal transformiert, begegnet die Bundesagentur für Arbeit (BA) diesen Herausforderungen immer noch mit den Mitteln des letzten Jahrhunderts. Die Vermittlungsquote der BA liegt mit 13%1 auf einem niedrigen Niveau und angebotene Weiterbildungen für Arbeitssuchende orientieren sich in den wenigsten Fällen an individuellen Erfordernissen oder denen der sich schnell verändernden Arbeitswelt. Vielen Fallmanagern, von denen jeder durchschnittlich 150 Personen betreut, fehlt selbst die notwendige Expertise, um auf das Individuum und den Bedarf des Arbeitsmarkts abgestimmte Qualifikationsmaßnahmen zu identifizieren. Besonders Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose, die Weiterbildungen am dringendsten benötigen, werden deshalb oft lediglich “verwaltet” und so im Stich gelassen.

Inhalt

Nur wenn die BA auch in ihrer eigenen Arbeit mit der technischen Entwicklung Schritt hält, kann sie die strukturellen Veränderungen des Arbeitsmarkts positiv begleiten. Die Jungen Liberalen Oberbayern fordern daher die umfassende Digitalisierung der Bundesagentur für Arbeit.

Effektivere Vermittlung mit Künstlicher Intelligenz

Zu den Aufgaben der BA zählt nach § 280 SGB III die Beobachtung, Untersuchung und Auswertung der Beschäftigung und des Arbeitsmarktes. Die Behörde sammelt hierzu Arbeitsmarktdaten in großem Umfang, deren Potential für die Vermittlung von Stellen und passenden Weiterbildungsangeboten bisher nicht ausgeschöpft wird. Wir fordern den Aufbau einer Abteilung für Data Science innerhalb der BA, die Mithilfe von Methoden der Datenanalyse und der künstlichen Intelligenz die gesammelten Arbeitsmarktdaten auswertet, um:

  • Mehr Arbeitssuchende erfolgreich zu vermitteln
  • Das Verschwinden und die Entstehung von Berufen frühzeitig zu erkennenl
  • Individuell passende und für den Arbeitsmarkt relevante Weiterbildungsmaßnahmen vorzuschlagen

Dazu ist es nötig, die von den verschiedenen Abteilungen und regionalen Untergliederungen der BA gesammelten Daten unter Einhaltung strengster Datenschutzstandards in einer einheitlichen IT-Infrastruktur zusammenzuführen. Im Sinne von Open Data sollen die anonymisierten Daten zudem auch in maschinenlesbarer Form der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Nutzung neuer Arbeitsformen

Immer mehr Unternehmen lagern interne Teilaufgaben an eine Gruppe freiwilliger User, meist gegen eine Bezahlung, im Internet aus. Das sogenannte Crowdsourcing läuft momentan meist über Drittunternehmen ab. Wir erkennen Crowdsourcing als eine legitime Beschäftigungsform an.

Zur Unterstützung dieser neuen Arbeitsformen fordern wir:

  • Dass die BA die Möglichkeit des Crowdworking gegenüber Arbeitssuchenden kommuniziert und aktiv unterstützt.
  • Der Verdienst bei diesen kleinen Projekten soll nicht komplett auf das Arbeitslosengeld angerechnet werden, um einen weiteren Anreiz zu geben.
  • Außerdem sollen von der BA Zertifikate an Crowdworker vergeben werden, wenn eine bestimmte Anzahl an Aufträgen in einem oder eng verwandten Aufgabenbereichen übernommen wurden.

Weiterbildung durch E-Learning

Berufliche Weiterbildung ist der Schlüssel, um auf dem sich durch die Digitalisierung schnell verändernden Arbeitsmarkt zu bestehen. Gleichzeitig sind die Möglichkeiten zum Wissenserwerb durch das Internet heute so umfassend und komfortabel wie nie zuvor. Auch die BA hat das erkannt und bietet in ihrer “LERNBÖRSE” bereits Online-Trainings zu ausgewählten Themen an.

Wir fordern darüber hinaus:

  • Die Öffnung der “LERNBÖRSE exklusiv” auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die aktuell nicht von der BA betreut werden.
  • Die Kooperation mit Bildungseinrichtungen und kommerziellen Anbietern von hochwertigen Online-Kursen (MOOCs)
  • Die Einführung eines digitalen Kompetenzpasses, in dem erfolgreich abgeschlossene Weiterbildungen automatisch dokumentiert werden

Unkomplizierte Bewerbung online

Arbeitssuchende sollen die Möglichkeit haben, sich unkompliziert online auf passende Stellen zu bewerben. Wir fordern daher die Erweiterung der “JOBBÖRSE” sowie der dazugehörigen App um die Möglichkeit:

  • Sich direkt mit seinem Bewerberprofil und dem Kompetenzpass bei potentiellen Arbeitgebern zu bewerben
  • Sich über die App mit einem Bewerbungsvideo vorzustellenÜbergangshilfe für nicht Digital Natives. Wir fordern die Schaffung eines Angebotes für Langzeitarbeitslose in klassischer Form mit spezifischen Kursen und persönlicher Betreuung.

Übergangshilfe für nicht Digital Natives

Wir fordern di Schaffung eines Angebotes für Langzeitarbeitslose in klassischer Form mit spezifischen Kursen und persönlicher Betreuung.

 

1(http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/040/1804073.pdf) Deutscher Bundestag, Drucksache 18/4073, 18. Wahlperiode, 23.02.2015.

Kein Protektionismus gegen Netflix: „House of Cards“ statt „Rosamunde Pilcher“

Kein Protektionismus gegen Netflix: „House of Cards“ statt „Rosamunde Pilcher“

Beschlossen: 01.10.2017

Antragssteller: Kreisverband Junge Liberale Starnberg

Gültigkeit: unbegrenzt

Beschluss:

Die Jungen Liberalen Oberbayern fordern:

Die Revision der EU-Quote für Streamingdienstleister: Im Mai einigten sich die EU-Medienminister auf eine Reform der europäischen Medienrichtlinien: Ab 2018 soll EU-weit eine Quote für Streamingdienstleister eingeführt werden. 30 Prozent des Angebots sollen künftig für europäische Serien und Filme reserviert werden.7 Eine solche protektionistische Sonderbehandlung lehnen wir entschieden ab.

Einen klaren Stand gegen eine deutsche Streamingquote: Auch in Deutschland gibt es vor allem von konservativer Seite Bestrebungen, eine solche Mindestquote für Streaming, Radio und Fernsehen einzuführen, wie sie bereits in Ländern wie Frankreich besteht (dort beträgt sie sogar 60%!). Die Idee einer solchen nationalen Regelung missbilligen wir ebenfalls und sprechen uns konsequent gegen ihre Einführung aus.

Wir glauben, dass die Anbieter allein entscheiden sollten, welche Produkte sie dem Nutzer zur Verfügung stellen. Nachfrage und der Marktmechanismus sollten das Kriterium sein, durch das Serien- und Filmangebot bestimmt wird.

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Bessere technische Ausstattung und infrastrukturelle Anbindung von Flüchtlingsunterkünften

Antragsteller: SV München
Beschlossen: 16.06.2016

Einige Behörden und NGOs bieten Flüchtlingen bereits einen zumeist kostenfreien Zugang zu Lernmaterialien und umfangreichen Informationen, wie z.B. diversen Refugee Guides im Internet an. Besonders in Unterkünften auf dem Land besteht für die Flüchtlinge jedoch oft nicht die Möglichkeit, die deutsche Sprache und Kultur durch die Nutzung dieser Angebote selbständig kennenzulernen, da in einigen Fällen weder in den Unterkünften noch in der näheren Umgebung eine Möglichkeit besteht, eine kostenfreie Internetverbindung zu nutzen. Aus diesem Grund fordern wir die Anbindung sämtlicher Unterkünfte an das Internet und die Bereitstellung eines für die dort lebenden Menschen zugänglichen WLAN-Netzes. Auch, wenn die Flüchtlinge zumeist ihre Smartphones zur Kommunikation nutzen sind in den Unterkünften dem technischen Stand entsprechende PCs bereitzustellen deren Anzahl für die Anzahl der Bewohner ausreichend ist, damit diese auch die vielen u.U. auf mobilen Endgeräten nicht nutzbaren Internetangebote nutzen sowie auch längere Texte verfassen können. Die Kommunikationspauschale, vom
Taschengeld darf daher nicht gestrichen werde. Um privates Engagement bei der Bereitstellung von Internetzugängen zu fördern, ist die Störerhaftung komplett abzuschaffen.

Freies WLAN in Öffentlich-Rechtlichen Einrichtungen

Antragsteller: Daniel Reuter
Beschlossen: 16.06.2016

  • Die Einrichtung von offenen WLAN-Hotspots in allen öffentlichen Einrichtungen in Oberbayern.
  • Die Förderung der Einrichtung von freien WLAN-Hotspots durch Privatpersonen und Unternehmen durch eine entsprechende Gesetzgebung.
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