Hebammen Unterstützung
Der BeKo am 30.09.2018 hat beschlossen:
Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen bereits ein großes Problem. Doch
die Brisanz der Situation bei den Hebammen ist oftmals entscheidend über das
Leben eines Neugeborenen und seiner Mutter. Deshalb müssen in diesem
Bereich dringend ein Umdenken und entsprechende Reformen stattfinden, damit
auch im Falle steigender Geburtenraten jede Gebärende Hilfe bekommen kann.
Der Bezirkskongress der Jungen Liberalen Oberbayern möge beschließen:
- 1 zu 1 Betreuung. Aktuell, aufgrund des Fachkräftemangels, betreut eine
Hebamme, vor allem als Angestellte eines Krankenhauses gleichzeitig mehrere
Gebärende. Einer sachgerechten Betreuung kann somit keine Rechnung
getragen werden. Wir sagen, Qualität vor Quantität und fordern als Ziel aller Maßnahmen deshalb eine
personelle Aufstockung und eine 1 zu 1 Betreuung! - Steigerung der Attraktivität für Ausbilder und Auszubildende durch bessere
Entlohnungen. Um eine personelle Aufstockung zu ermöglichen, muss bereits in
der Ausbildung ein Umdenken stattfinden. Damit es genug Ausbilder gibt,
müssen die Gehälter an den Grad der Verantwortung angepasst werden.
Schließlich geht es dabei um Menschenleben. Das Selbe gilt für die
Ausbildungsvergütung, denn bereits während des ersten Ausbildungsjahrs
werden Praxisstunden an Krankenhäusern absolviert.Wir fordern eine
angemessene Vergütung für die Ausbilder und eine bessere
Ausbildungsentlohnung für die Auszuildenden. Nach der Ausbildung kommen die
meisten Hebammen an staatlichen Einrichtungen unter und sind Arbeitszeiten
von bis zu 12 Stunden bei hohem Stressfaktor ausgesetzt. Dafür müssen sie
entsprechend entlohnt werden. Wir fordern eine angemessene Entlohnung der
Hebammen an staatlichen Einrichtungen. - EU weite Ausbildungsstandards. Da in vielen Ländern der Welt die bayerische
Hebammen Ausbildung, aufgrund der nicht – akademischen Laufbahn, nicht
anerkannt wird, fordern wir einheitliche Standarts innerhalb der EU. - Unbürokratische Anerkennung von ausländischen Abschlüssen. Das Problem
des Fachkräftemangels könnte durch den Zuzug von ausländischem
Fachpersonal gelöst werden. Für ausländische Absolventen fordert der Deutsche
Staat eine vorausgehende 12jährige Schullaufbahn. Dadurch scheitert die
Anerkennung der Diplome aus den EU- und Drittstaaten an den
Zugangsvoraussetzungen. Wir fordern daher eine Anpassung der
Zugangsvoraussetzungen für ausländische Hebammen an die geltenden
Standarts der Bundesrepublik. - Teilzeit – Selbstständigkeit fördern, Haftpflicht – Beiträge senken Um
Hebammen den Schritt in die Selbstständigkeit attraktiver zu machen, fordern wir
Senkung der Haftpflicht Beiträge. Diese sind vor allem für die Teilzeit Hebammen
eine Herausforderung. Während bei einer Vollzeit Selbstständigkeit als Hebamme
das mittlere Einkommen zur Deckung der Haftpflicht Beiträge I.d.R. ausreicht,
müssen die Teilzeit Hebammen, als Selbstständige deutlich mehr leisten. Da aber
viele Hebammen mit Kindern sich für die Teilzeit Tätigkeit entscheiden, weil ein
anderer Weg aus familiären Gründen nicht möglich ist, muss diesem Umstand
Rechnung getragen werden. - Kinderbetreuung für Hebammen rund um die Uhr ermöglichen. Kinder werden
zu jeder Tageszeit geboren. Jede Geburt ist individuell und kann oftmals nicht
auf zeitliche Rahmenbedingungen reduziert werden. Die Qualität der Arbeit einer
Hebamme darf nicht davon abhängen, ob sie selbst Kinder vom Kindergarten
abholen muss oder diese sich ohne Aufsicht befinden. Daher fordern wir
Kindertagesstätten an den Krankenhäusern, die rund um die Uhr für die
Kinderbetreuung zur Verfügung stehen und sowohl für betriebsinterne
Hebammen, als auch für Selbstständige, die in diesem Krankenhaus tätig,
zugänglich sind.
Antragsteller: Victoria Beyzer, Sabrina Böcking, Katharina Walther, Anna Ahfeld, Jessica Sanchez, Johanna Jaspers, Selina Sahin, Anke Pöhlmann, Kerry Hoppe, Barbara Eggers, Annika Kaltenhauser, Gina Pitter, Celina Reich, Miriam Fehn, Elena Wellmann, Jennifer Kaiser, Livia Augustat
Titel: Hebammen unterstützen – Qualität vor Quantität
Gültigkeit: 5 Jahre