Die Auswirkungen des Klimawandels machen sich in dicht bebauten Städten und Industriegebieten bemerkbar. Unser Ziel ist, die Resilienz von Städten gegenüber dem Klimawandel zu stärken und die Lebensqualität zu erhöhen. Städte wie Mailand und Singapur zeigen, dass dies auch wirtschaftlich möglich ist und die Temperatur in der Stadt signifikant verringern kann.
Deshalb fordern wir eine verpflichtende Fassadenbegrünung (“vertikale Gärten”) von industriellen, gewerblichen und öffentlichen Neubauten in Großstädten im Freistaat Bayern.
Klima- und Umweltschutz funktionieren nur richtig, wenn breite Teile der Bevölkerung dazu befähigt werden, sich zu beteiligen. Förderungen nach dem FES (Förderrichtlinie Energieeinsparung) sind zwar ein guter erster Schritt, allerdings steht auch hier der Staat häufig seinen Bürger:innen im Weg. Wir fordern deshalb die Entbürokratisierung des Prozesses. Die Beantragung sowie auch die Bewilligung der Begrünung von Fassaden muss binnen einer Woche möglich sein, jede Kommune sowie das Land sollen eine Stelle schaffen, an die Hausbauer:innen sich wenden können, um all ihre Fragen effizient beantwortet zu bekommen.
Fassadenbegrünungen auch von Bestandsgebäuden sollen als Ökokontomaßnahmen erfasst und im Ökoflächenkataster eingetragen werden können. Hierbei sollen die mikroklimatischen Belange besonders berücksichtigt werden.
Um den Genehmigungsprozess zu vereinfachen und mehr Ressourcen für die Begrünung zu schaffen, ist es notwendig, Brandschutzvorgaben zu konsolidieren. Anstelle der aktuell geltenden Rechtslage, nach der für jede Fassade eine einzelne Feuerschutzprüfung durchgeführt werden muss, fordern wir eine Eingliederung von Pflanzen zur Fassadenbegrünung in Brandschutzklassen.
Doch eine Verpflichtung allein schafft noch keine Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung. Deshalb sollen auch staatliche Anreize weiter forciert und ausgebaut werden. Wir fordern deshalb, dass der Staat nicht nur Förderung anbietet, sondern diese auch stärker kommuniziert. Die beste Werbung ist dabei, eigene staatliche Immobilien zu begrünen. Außerdem soll explizit auf die bayerischen Hochschulen zugegangen werden, um hier mögliche Konzepte für mehr und kosteneffizientere Fassadenbegrünung zu erarbeiten. Pilotprojekte können hier auch als Werbung dienen.