Antragsstellerin: Lisa Sophie Heidl
Tierversuche sind häufig weder ethisch noch wissenschaftlich überzeugend. Studien
zeigen: Über 90 % aller Wirkstoffe, die im Tierversuch erfolgreich waren, scheitern
beim Menschen – sie wirken nicht oder verursachen Nebenwirkungen.
Gleichzeitig stehen moderne Alternativen bereit: Organ-on-a-Chip, menschliche
Zellkulturen und KI-Modelle können biologische Prozesse realitätsnäher simulieren und
geleichzeitig Tierleid vermeiden. Dennoch werden sie regulatorisch kaum anerkannt und
erhalten nur einen Bruchteil der Fördermittel im Vergleich zur klassischen
Tierversuchsforschung.
- Ausbau der Förderung für tierversuchsfreie Forschungsmethoden:
Staatliche Investitionen in Technologien wie Organ-on-a-Chip, 3D-
Zellkulturmodelle, Organoide und KI-gestützte In-silico-Modelle sollen deutlich
erhöht werden – u. a. über das BMBF, die DFG und gezielte Forschungsprogramme. - Verankerung eines gesetzlichen „Alternativen-vor-Tier“-Prinzips:
Bei jeder Genehmigungspflicht muss geprüft und bevorzugt werden, obauch
tierversuchsfreie Methoden zur Verfügung stehen würden. - Anerkennung moderner Alternativmethoden im Zulassungsverfahren:
Deutschland soll sich auf EU-Ebene für die schnellere Validierung und
verpflichtende Anerkennung wissenschaftlich geprüfter Alternativmethoden
einsetzen. - Strukturelle Förderung von Aus- und Weiterbildung:
Einrichtung von Studienmodulen zu tierversuchsfreien Verfahren an Hochschulen
und Universitäten, um Fachwissen langfristig zu verankern. - Förderung offener Datenbanken und KI-Modellierung:
Aufbau einer öffentlichen Wirkstoffdatenbank für toxikologische und
pharmakologische KI-Anwendungen, um die Entwicklung von In-silico-Verfahren
aktiv zu beschleunigen.